20 Jahre Forschung, 10 Jahre Informations- und Forschungsverbund und jetzt der 1. Kongress für Hochsensibilität in Deutschland
Wissenschaftliche Studien weisen bereits seit über 20 Jahren darauf hin, dass 15-20 Prozent der Menschen Reize intensiver wahrnehmen als andere. In diesem Jahr sind in Deutschland zum Thema Hochsensibilität gleich zwei Jubiläen und eine Premiere zu feiern – 20 Jahre Forschung, 10 Jahre Vereinsarbeit und 2017 der 1. Kongress zum Thema in Deutschland.
20 Jahre Hochsensibilitätsforschung
Vor zwei Jahrzehnten, also 1997, stellte die amerikanische Psychologin Elaine Aron das Konzept der Hochsensibilität der psychologischen Fachöffentlichkeit vor: In der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Journal of Personality and Social Psychology stellte sie grundlegende Studien zur Reizempfindlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal dar. Seit 2016 liegt die erste Doktorarbeit zum Thema aus Deutschland von der Psychologin Dr. Sandra Konrad vor.
10 Jahre Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität
Vor einem Jahrzehnt, also 2007, gründete Dr. Michael Jack in Bochum den Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e.V. (IFHS), den größten und ältesten Verein in Deutschland zum Thema. Der IFHS vernetzt Wissenschaftler, die zum Thema Hochsensibilität (sensory processing sensitivity) forschen, sammelt Informationen, informiert Presse und Öffentlichkeit und unterstützt regionale Angebote.
1. Kongress für Hochsensibilität in Deutschland
Im Sommer 2017 findet am 30. Juni und 01. Juli in der Lüneburger Heide der erste Kongress in Deutschland zum Thema Hochsensibilität statt – mit Wissenschaftsforum, Fachkongress für Praktiker und Inspiration Day für alle interessierten Menschen.
Intensivere Wahrnehmung
Geräusch-, Geruchs- oder Lichtempfindlichkeit sind meist die deutlichsten, keinesfalls aber die einzigen Zeichen: Irgendwie reagiert man stärker auf Reize, ist scheinbar weniger belastbar und benötigt mehr Ruhepausen „als alle anderen“. Bis zu 20 Prozent der Menschen sind aufgrund neurologischer Besonderheiten hochsensibel. Für die Menschen, die ihr feinfühliges Wesen durch das Wissen um Hochsensibilität benennen und reflektieren können, ist in der Regel alles gut. Wer nicht weiß, was genau da „nicht stimmt“, kann stark darunter leiden, und durch dauerhafte Überreizung und Stress sogar krank werden. Um das zu verhindern, wollen der Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e.V. aus Bochum sowie Kathrin Sohst, die internationale Autorin und Initiatorin des 1. Kongresses zum Thema in Deutschland, den Begriff der Hochsensibilität in der Öffentlichkeit fest etablieren.
Der Wert des sensiblen Wissens
Hochsensibilität bringt sowohl Herausforderungen als auch Stärken mit sich. Hochsensible Menschen haben eine hohe Verarbeitungstiefe und empfinden ihre Emotionen intensiver. Sie sind leichter überreizt und nehmen über ihre Sinne selbst feinste Details wahr. Da Hochsensibilität keine Krankheit, sondern ein Wesensmerkmal ist, gibt es keine „Diagnose Hochsensibilität“. Menschen mit hoher Wahrnehmung sind bewusst oder unbewusst immer mal wieder auf der Suche nach Antworten zu ihrem diffusen Gefühl der „Andersartigkeit“. Sie kommen aktuell über Bücher oder Tests im Internet entweder selbst mit dem Thema in Kontakt oder erhalten den Hinweis von Psychologen, Ärzten oder Freunden, die das Phänomen bereits kennen. Die Erkenntnis Hochsensibilität ist für feinfühlige Menschen oft ein Wendepunkt, der vieles verändern kann: Man versteht seine Lebensgeschichte besser, kann Stress reduzieren, vermeintliche „Schwächen“ akzeptieren und persönliche Potenziale erkennen und leben.
Die Kongress-Organisatorin Kathrin Sohst schreibt über die Motivation für ihre Arbeit: “Mir ist wichtig, allgemein bekannt zu machen, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse und Sensibilitäten haben. Wir Menschen sind gleichwürdig, aber nicht gleich. Jeder kann ganz individuelle Fähigkeiten in die Gesellschaft einbringen. Floskeln wie: „Du bist viel zu sensibel!“ oder „Reiß dich mal zusammen!“ sind im Grunde diskriminierend und gehören meines Erachtens auf die „Liste der verbotenen Sätze“.”
Pressekontakt IFHS Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e.V.
Dr. Michael Jack / E-Mail: info@hochsensibel.org /
Internet: www.hochsensibel.org
Daimlerstr. 5, 44805 Bochum
Tel. 0171-3490157
Pressekontakt Kongress für Hochsensibilität
Kathrin Sohst / Fon: 040 3708 4708 / Mobil: 0173 656 4037 / E-Mail: k.sohst@hs-der-kongress.de
Presseveranstaltung Kongress:
30. Juni – 15.45 bis 17.15 Uhr
Kongress-Akkreditierung: http://hochsensibilitaet-der-kongress.de/presse
Internet: www.hochsensibilitaet-der-kongress.de
Kongress-Telefon: 040 8198 3413